5 Tipps bei Heuschnupfen

Ich warte jedes Jahr auf den Karneval der Kulturen. Pünktlich nämlich zum ersten warmen Mitte-Mai-Wochenende erwischt er mich. Hatschi! Hallo, Heuschnupfen! Während andere die ersten Wonnetage frühsommerlich am See verbringen, niese ich mich ins Dilemma. Dabei bin ich noch gut dran. Nach einem Monat ist der Spuk vorbei und es darf auch bei mir endlich Sommer werden. Was aber verschafft Linderung, wenn die Nase kitzelt und die Augen jucken? Wie kann man vorbeugen und was hilft akut bei dieser überschießenden Immunreaktion des Körpers?

1. Allergie ≠ Allergie

Was euch helfen kann, hat erstmal damit zu tun, welche Symptome euch plagen – und nicht mit der Diagnose allein, wie z.B. „Gräserallergie“. Läuft die Nase? Brennen die Augen? Hautausschlag? Je nachdem, welche Beschwerden ihr habt, können verschiedene Verhaltensweisen und Ernährungstipps helfen. Zum Beispiel: Bei Belastung der Atemwege helfen alle Tipps aus dem Artikel „10 Lebensmittel bei Erkältung“, da die Symptome ähnlich sind.

2. Vermeidung der Ursache

In der Pollenflugzeit hilft es natürlich, euch dem Allergen eures Vertrauens so wenig wie möglich auszusetzen. Verbringt, wenn möglich, eher morgens oder abends Zeit draußen, da dann die Pollenbelastung geringer ist. Ebenfalls hilft Haarewaschen vor dem Zubettgehen und regelmäßiges Nase-Ausspülen (z.B. mit Salzwasserlösung). Wenn ihr vor dem Spaziergang die Nase mit etwas Öl einsalbt (hochziehen), legt dieses sich schützend auf die Rezeptoren in der geplagten Nase. So wird die Reaktion eures Körpers etwas abgemildert.

3. Histaminhaltige Nahrungsmittel meiden

Beteiligt an der überschießenden Immunreaktion ist der Botenstoff Histamin. Daher wird empfohlen, histaminhaltige Lebensmittel bei akuten Allergiesymptomen zu vermeiden. Aus ayurvedischer Sicht „verunreinigen“ diese Lebensmittel das Blut durch ihre Säure und schaffen eine Umgebung, die eine allergische Überreaktion begünstigt. Histamin ist ein „Entzündungsmediator“: Es wird von Abwehrzellen massenhaft ausgeschüttet und löst die Heuschnupfensymptome aus.

Welche veganen Lebensmittel daher am besten gemieden oder reduziert werden sollten:

  • Hefehaltige Fertigprodukte (Backwaren, Hefeextrakte, Speisewürze, Suppenwürzen, Sojasauce…)
  • Alkoholhaltige Getränke (setzen Histamin frei, hefegegärter Alkohol enthält Histamin), v.a. Bier / Hefe-Weizenbier, Prosecco bzw. Sekt, Champagner, Wein (v.a. Rotwein und alle Weine mit Sulfiten)
  • Schwarzer, fermentierter Tee
  • Essig (v.a. Weinessig) / Balsamico, in Essig Eingelegtes wie Essiggurken, Senf
  • Sauerkraut, milchsauer eingelegtes Gemüse
  • Bohnen, Hülsenfrüchte, fermentierte Sojaprodukte
  • Tomaten und Tomatenprodukte wie Tomatenmark, Ketschup, Tomatensaft…
  • Saure Früchte wie: Ananas, Kiwi, Zitrusfrüchte, z.B. Orangen, Grapefruit

4. Kleine Helfer: Lebensmittel mit hohem Magnesium-, Zink- und Selengehalt

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Lebensmittel, die uns helfen, den lästigen Heuschnupfen wieder in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel Magnesium. Es verhindert die Abgabe von Histamin in den Blutkreislauf. Also brauchen wir Nahrungsmittel, die diesen Mineralstoff in nenenswerter Dosierung enthalten, wie z.B. Sonnenblumenkerne, Hirse und Blumenkohl.

Ebenfalls sichergestellt sein sollte die Versorgung mit den Spurenelementen Zink und Selen. Das Spurenelement Zink ist in Weintrauben, Himbeeren, Aprikosen, Sesamöl, Karotten sowie in Vollkornprodukten aus Roggen und Hirse enthalten. Selenreiche Lebensmittel sind etwa Reis, Rettich, Blumenkohl, Kohlrabi und Kartoffeln.

5. Pflanzenheilmittel nach Absprache

Bekannte Pflanzenheilmittel aus dem Ayurveda sind Pippali (1g 2x tgl.) und Ashvagandha (3g 2x tgl.) oder Trikatu (1—2g 2-3x tgl.). Nehmt diese bitte nur in Absprache mit einem Ayurveda-Therapeuten ein. Ganz normale Gewürze sind aber ebenfalls gute Hausmittel, die euch bei eurer Heuschnupfen-Problematik helfen können. Kocht euch leckeres Essen, welches leicht, warm und verdauungsanregend ist und helft mit Gewürzen nach. Besonders wirksam bei Allergie sind Curcuma, Ingwer, Nelken, Ajwain, schwarzer Pfeffer, Zimt, Basilikum und Minze.

Quellen:
Peters A, Stapelfeldt E, Keßler C: Skript zur Ausbildung: Grundlagen der Ayurveda-Medizin, 2014
DAAB: Histamin-Intoleranz, http://www.daab.de/ernaehrung/histamin-intoleranz/ 2010
Rainer Stange: Was tun bei Allergien, Immanuel Krankenhaus für Naturheilkunde, 2014 (Audiobeitrag) http://naturheilkunde.immanuel.de/naturheilkunde-leistungen/krankheitsbilder/lungenerkrankungen-allergien/