5 ayurvedische Ernährungstipps für den Herbst

Dem Ayurveda zufolge ist besonders der Herbstbeginn eine sehr angenehme und chancenreiche Jahreszeit: Aufgrund der kühleren Temperatur kann das Verdauungsfeuer (Agni), wieder besser arbeiten. Somit werden weniger Schlacken angesammelt.

Eine ideale Zeit für Entgiftung also, besonders im noch nicht zu kalten Oktober! Durch eine Suppen- oder Warmwasserkur beispielsweise kann das in der Sommerzeit angesammelte Pitta (in Form von Säuren) ausgeleitet und Probleme wie Magengeschwüre oder Gelenkentzündungen vermieden oder gelindert werden.

Mit seiner Wechselhaftigkeit, Kälte und dem vermehrten Wind bringt der Herbst jedoch einen deutlichen Vata-Anstieg: Nervöse Unruhe, Sorgen und körperliche Vata-Symptome wie Verstopfung nehmen zu. An feuchten, regnerischen Tagen hat auch Kapha einen Einfluss auf uns: Viele kommen dann nur schwer aus dem Bett, fühlen sich allgemein antriebslos, haben verschleimte Atemwege oder dumpfe Kopfschmerzen.

Eine dem Herbst angepasste Ernährung kann helfen, uns auszugleichen und typische Beschwerden vorzubeugen.

Wärme und „Ölung“

Ideal sind jetzt warme und flüssige Mahlzeiten. Rohkost sollte besonders von Vata- und Kapha-Typen stark reduziert werden, weil sie zusätzlich kühlend wirken. Herzhaft gewürzte Eintöpfe und Suppen sind ideal: Sie beruhigen und nähren, ohne den Organismus zu belasten. Der höhere Flüssigkeitsanteil beugt Vata-Probleme wie Gelenksteifigkeit und trockener Haut vor.

Süß, sauer, salzig

Dies sind die Geschmacksrichtungen (Rasa), welche das Vata-Dosha erfolgreich besänftigen. Mit süß ist kein Industriezucker gemeint, sondern vielmehr die natürliche Süße in Nahrungsmitteln wie gekochtem Knollengemüse, gedünsteten Äpfeln oder Mandelmus. Vor allem die Kombination dieser Rasa wirkt Wunder: Es mutet schon fast wie Magie an, was etwa eine deftige Kürbissuppe innerhalb weniger Minuten bewirken kann!

Gewürze als innere Heizung

Um die Verdauungskraft zu unterstützen und den Körper von innen zu wärmen, empfehlen sich Gewürze wie Ingwer, Zimt, Kardamom, Pfeffer, Nelken und Kreuzkümmel. Diese regen auch die Verdauung an! Vata- und Pitta-Typen sollten eine allzu scharfe Würzung, etwa mit Chili, vermeiden. Träge Kapha-Stoffwechsel freuen sich jedoch über diese Einheizung!

Für mich einmal ein heißes Wasser, bitte!

Anfangs für viele gewöhnungsbedürftig, ist warmes Wasser ein wahrer Segen: Im Gegensatz zu kaltem Wasser stärkt es das Verdauungsfeuer und fördert die Schlackenausscheidung. Vor allem unterstützt es die Beruhigung von Vata-Störungen wie Zerstreutheit und Sorgen. Für Pittas empfiehlt sich, eher auf Zimmertemperatur erwärmtes Wasser zu trinken.

Regelmäßigkeit und Entspannung

Besonders in Zeiten des Wandels sind regelmäßige Essenszeiten wichtige Orientierungspunkte im Alltag – und fördern ein stabiles Agni. Der Moment des Essens sollte (natürlich auch außerhalb des Herbstes) ein ganz bewusster sein und in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden. Wenn wir achtsam und völlig im Jetzt sind, kann wieder Ruhe und Klarheit in uns einkehren. Nach dem Essen bitte nicht gleich aufspringen, sondern noch mindestens fünf Minuten sitzen bleiben. So genießen wir unser Essen um ein Vielfaches, und finden gleichzeitig wieder mehr zu uns.

Der Winter soll kommen!