Divine foods – Lebensmittel, die uns heilen und verjüngen

Essen, was verjüngt


Göttlich-geniales Essen

Es war einmal eine Menschheit, die nach dem Heiligen Gral der Faltenbekämpfung suchte. Mit folgendem Text möchten wir aus dem Jungbrunnen der Pflanzenkraft schöpfen. Schon lange existiert Wissen im Ayurveda darüber, wie uns Nahrung gesund hält und sogar verjüngen kann. Und auch moderne Wissenschaft weiß um die heilsame Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien. Denn diese dienen als Fänger von schädlichen freien Radikalen und bieten unseren Zellen Schutz. Nun kommt das reflektierte „Aber“: Die verjüngende Wirkung von Lebensmitteln ist weder Zauberei noch Versprechen. Eine Aubergine allein führt nicht zur Unsterblichkeit. Welche Nahrungsmittel (jenseits aller potenten Nährstoffe) als besonders verträglich, regenerierend und gesundheitsfördernd gelten, zeigen wir euch nun.

Wer isst, der bleibt. Wer Gutes isst, bleibt länger

Seit jeher gibt es im System der Ayurvedamedizin den Teilbereich Rasayana (Verjüngungsmittel). Dieser umfasst alle Heilmittel und Verhaltensweisen für ein langes Leben, Immunität, mentale Kraft und Geweberegeneration. Neben ausgewogener und maßvoller Ernährung spielen innere und äußere Reinigung, Massagen, ethisches Verhalten, Bewegung und die Nicht-Unterdrückung von Bedürfnissen und Gefühlen eine große Rolle. Alle Aspekte und alle Heilpflanzen von Rasayana zu benennen, würde den Rahmen sprengen. Daher hier die Highlights der Anti-Aging-Lebensmittel aus alter und neuer Medizin.

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Aus dem Nähkästchen der Verjüngungsmedizin geplaudert

Think pink!

Schon mal vorweg: Salz macht Falten, da es den Hautturgor herabsetzt und gewebeerweichend wirkt. Im Übermaß führt „schlechtes“ Salz sogar zu losen Zähnen, ergrauten Haaren, Impotenz und Haarausfall. Schaurig, aber wahr. Rosa-farbenes (Himalaya-)Steinsalz dagegen zeigt positive Wirkungen u.a. auf Augen, hilft bei Husten (schleimlösend) und ist appetitanregend. Wenn Salz, dann rosa.

Die Obstfraktion

Trauben, Papaya, süße Äpfel und Granatapfel sind die Profis unter den regenerierenden Obstsorten. Sie sind knallvoll mit Antioxidantien und wertvollen Mineralstoffen. Die jüngere Forschung stellt besonders Trauben mit ihrem Resveratrol ins Rampenlicht. Dieses Antioxidant wehrt Umweltgifte ab und schützt vor UV-Strahlen. Weitere Studien haben positive Effekte des Stoffes bei Krankheiten wie Arteriosklerose, Herzkrankheiten, Alzheimer-Krankheit, Arthritis und manchen Autoimmunkrankheiten aufzeigen können.

Mandeln halten jung!

Mampft. Mehr. Mandeln.

Mandeln sind einfach der Hammer. Sie kräftigen Organe und Transportbahnen und wirken besonders gut aufs Gehirn und unser Nervengewebe. Außerdem enthalten Mandeln Lignane, das sind Phytoöstrogene. Diese blockieren die Produktion von malignen (Krebs-)Zellen und senkten in einer Studie unter anderem die Sterblichkeit und Erkrankungsrisiko für und bei Brustkrebs. Sie sind übrigens auch in Leinsamen enthalten.

Junges Jemüse

Als verträglichste und heilsamste Gemüsesorten gelten: Zucchini, Kürbis (besonders der weiße Ufo-Kürbis), Aubergine, Artischocken, sowie alle Wurzelgemüsesorten – also rote Bete, Karotten und Kartoffeln. Diese machen euch keinen Ärger, blähen nicht, reizen nicht und sind einfach nur easy-peasy für euren Verdauungstrakt. Die Wissenschaft lobt außerdem Tomaten mit dem darin enthaltenen Lykopin, welches freie Radikale im Körper einfängt und für die rote Farbe verantwortlich ist. Es soll das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Osteoporose senken.

Schokolaaade!

Viel gesünder als die geliebten Tafeln ist die Kakaobohne im rohen Zustand. Denn dann enthält sie Flavonoide, welche die Produktion der Zellen im Gehirn und dessen Durchblutung fördern. Kakao fördert Glücksgefühle und wirkt gegen Depressionen. Seid ihr jetzt überrascht?

Warmes Wasser

Ich werde oft schräg angeguckt, wenn ich im Restaurant warmes Wasser (ohne Teebeutel) bestelle. So komisch das klingt: warmes Wasser ist reines Gold für euren Körper. Es wärmt, regt an und macht euren Magen glücklich. Damit helft ihr dem ganzen System sich zu regenerieren und jung zu bleiben.

Basilikum und Olivenöl

Die grüne Kräuterpflanze hat eine Anti-Stress-Wirkung, wirkt ausbalancierend auf Psyche und Körper und stimuliert euer Immunsystem. Im Olivenöl sind wertvolle ungesättigte Fettsäuren enthalten, die für den aktiven Zellschutz benötigt werden und den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen und damit Herz und Blutgefäße schützen. Ein Grund mehr für das nächste Pesto!

Quellen
Bowen P, Chen L, Stacewicz-Sapuntzakis M, Duncan C, Sharifi R, Ghosh L, Kim HS, Christov-Tzelkov K, van Breemen R: Tomato sauce supplementation and prostate cancer: lycopene accumulation and modulation of biomarkers of carcinogenesis. In: Experimental Biology and Medicine. 227, Nr. 10, 2002, S. 886–893.
D. A. Sinclair und L. Guarente: Schlüssel zur Langlebigkeit. In: Spektrum der Wissenschaft Oktober 2006, S. 34–41.
DKFZ, Deutsches Krebsforschungszentrum: Pflanzeninhaltsstoff senkt Brustkrebs-Sterblichkeit, 2011
(Link: https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2011/dkfz-pm-11-49-Pflanzeninhaltsstoff-senkt-Brustkrebs-Sterblichkeit.php
Lad V, Frawley D : Die Ayurveda Pflanzenheilkunde – Der Yoga der Kräuter, 2015
Ono K, Condron MM, Ho L, u. a.: Effects of grape seed-derived polyphenol on amyloid beta-protein self-assembly and cytotoxicity. In: Journal of Biological Chemistry 2008; 283:32176-87.
Peters A, Stapelfeldt E, Keßler C: Skript zur Ausbildung: Grundlagen der Ayurveda-Medizin, 2014
Prof. Dr. Sies H:  Flavonoide in Kakao und Schokolade, 2006 (Link: http://www.bdsi.de/fileadmin/redaktion/Wissenschaftlicher_Pressedienst/BDSI_WPD_2006-02.pdf)

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Karin

Illustration: Karin Lubenau
www.mitliebegemacht.de